Geshichte

Rotava ist ein Ort mit alter und reicher Eisenhüttentradition. In den Schmiedehammerwerken in Rotava und in der Umgebung wurde Eisen bereits im 15. Jahrhundert hergestellt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt erst aus dem Jahre 1549. Die Ursache der Entstehung dieser Industrie war der schnelle Strom der Bäche in Rotava, die dichten Wälder, die das Holz für die zur Verhüttung der Erze erforderliche Holzkohle lieferten, sowie die Entdeckung und Gewinnung verschiedener Erze in der nahen Umgebung.

Auf dem, dem Geschlecht Nostitz gehörenden Herrengut in Jindřichovice befanden sich mehrere dieser Hammerwerke, in denen relativ hochwertiges Eisen und Blech hergestellt wurden. Im Jahre 1597 sprach man bereits von verzinntem Eisen aus Rotava. Seit dem Jahre 1616 wurde hier auch sog. Stangen- und Schieneneisen hergestellt. Das in dieser Weise hergestellte Eisen gewann auf der Grundlage der zunehmenden Erfahrung der Hammerschmiede immer mehr an Qualität. Im Jahre 1660 gehörte die gesamte Eisenproduktion in Rotava und Šindelová dem Grafen Nostitz. Damals stand bereits der erste Hochofen. Der neue Ofen im Jahre 1757 hatte einen weiteren Produktionsanstieg zur Folge. Zu jener Zeit gab es in Rotava und Šindelová 6 Hammerwerke für die Stangeneisenproduktion, 3 Hammerwerke für Blech und eine Zinngießerei. Die Blechlöffel aus Rotava wurden damals in der gesamten österreichisch-ungarischen Monarchie verkauft.

Mit der Einführung des neuen Herstellungsverfahrens durch Walzen im Jahre 1839 ging die alte Produktion zugrunde und die alten Hammerwerke wurden geschlossen. Im Jahre 1869 wurde für den Betrieb des Walzwerkes erstmals Dampf verwendet. Mit der Blechverzinkung begann man im Jahre 1886. Im Jahre 1889 wurde ein Stahlwerk mit einem Martinofen in Betrieb genommen.

Im Jahre 1909 wurden die Eisenhütten zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie verschmolzen mit der Eisenhütte in Nejdek zur „Železárna Rotava – Nejdek“ (Eisenhütte Rotava - Nejdek) mit Sitz in Wien. In den Jahren 1910-1911 wurden zwei weitere Stahlöfen gebaut. Die jährliche Produktion erreichte 7200 t Ingots und 1700 t Blech. Es wurde sowohl verzinktes als auch verzinntes Blech hergestellt. Rotava war die einzige Firma in der österreichisch-ungarischen Monarchie, die für Konservendosen verwendetes Blech herstellte. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914 wurde das Unternehmen auf die Kriegsproduktion umgestellt. Es wurden Bleche für Konservendosen, Patronenmagazine und verschiedene Bestandteile für Artillerie und für den sog. Tross hergestellt. Die sich nähernde Krise war das Vorzeichen für die „Rothauer Tragödie“ – im Jahre 1928 wurde die erste Einschränkung der Arbeit in der Eisenhütte verzeichnet. Der Konzern als Eigentümer verlegte die Produktion in ein modernes Werk Karlova Huť (Karlshütte) in der Region Ostrava. Im Jahre 1930 wurden zuerst das Stahlwerk und anschließend auch die restlichen Betriebe stillgelegt. Einen neuen Aufschwung der Rotava-Eisenhütten gab es im Jahre 1939 durch die Errichtung neuer Objekte. Im Jahre 1941 übernahmen die Werke unter der Bezeichnung „Chebský ocelářský průmysl“ (Egerländer Stahlindustrie) die Krupp-Werke, die mit der Kriegsproduktion begannen. Im Jahre 1945 wurde die Kriegsproduktion eingestellt und nach erfolglosen Versuchen der Aufnahme einer Friedensproduktion wurde das Werk der Liquidation preisgegeben. Zum Ende des Jahres 1946 wurden die Arbeiten in der Fabrik beendet. Es begann die Entsorgung der Maschinenanlagen, die nach Pilsen gebracht wurden. Das Dach des Stahlwerks wurde entfernt. Die Halle, an deren Stelle die Halle 4 steht, wurde vollständig demontiert. In den restlichen Räumlichkeiten des Werkes lösten sich später zahlreiche Unternehmen ab.

Mit dem Regierungsbeschluss Nr. 2399 im Jahre 1956 endeten die Unsicherheit und die Angst vor dem Schicksal des Werkes. Das Werk wurde hiermit ab dem 1.1.1957 an das Unternehmen ŠKODA Plzeň (SKODA Pilsen) angegliedert, womit die Geschichte des Werkes ŠKODA Rotava begann. Im Jahre 1957 übernahm die Gesellschaft ŠKODA Plzeň die Rotava-Eisenhütten zum Zwecke der Herstellung von Bergbau- und Gießereianlagen, Kränen für den Eigenbedarf, sowie für die Herstellung technischer Anlagen und für die Lieferungen von Gussteilen für Elektrolokomotiven. Im Jahre 1966 nahm die Gesellschaft ŠKODA Plzeň die Produktion von Walzanlagen für Stahlwerke auf. Als weitere Innovation und Hauptprodukt des Werkes entstand im Jahre 1975 der Fachbereich 509 – Anlagenproduktion für die Gummiindustrie - Vulkanisierpressen.

Die Gesellschaft ROTAS STROJÍRNY spol. s r.o., Rotava, entstand auf den Fundamenten des Zweigwerkes des Maschinenbauunternehmens ŠKODA Plzeň im Jahre 1992, wobei die Basis des Maschinenbaus erhalten blieb und das Geschäftsumfeld der Gesellschaft neu errichtet wurde. Die neue Firma knüpfte somit an die mehr als 35 Jahre dauernde Geschichte der Maschinenbauwerke in Rotava an und stellte weiterhin Anlagen für die Bergbauindustrie, Großplattenwerke, Walzwerkbetriebe und Vulkanisierpressen für die Reifenindustrie her. Im Rahmen der Kooperationsbeziehungen in der Produktion in der Region gewährleistete sie auch die Herstellung von Getriebegehäusen und die Sanierung der Rollenbahnen und Bergbauanlagen.